Mittwoch, 1. Oktober 2008

Kohlhaas in der Bibliothek

Momentan sind hier midterm exams, also die Zwischenprüfungen des Semesters, angesetzt. Das führt zu einer akuten Verknappung der freien Lernplätze in der Bibliothek, der Überschwemmung der Bibliothek mit Studenten, die sich dort sonst niemals aufhalten würden und sich dementsprechend daneben benehmen, sowie einem Kampf um Bücher.
Hier gibt es nämlich sehr viele studentische Hilfskräfte, die dafür bezahlt werden, Bücher zurück in die Regale zu räumen (anders als an meiner Heimatuni darf man das nicht selbst machen, da sie gucken, wie oft Bücher benutzt werden, um dies bei zukünftigen Bestellungen oder Aussortierungen berücksichtigen zu können). Auch, weil eben verschiedene Leute dieselben Bücher zum Studieren brauchen.
Das heißt, wenn man zum Mittag- oder Abendessen die Bibliothek verlässt, werden die Bücher, die man als säuberlich sortiertes Häuflein zurücklässt, um später weiterzuarbeiten, aufgeklaubt und wieder einsortiert. Ich habe mich erst immer gewundert, wohin meine Bücher verschwanden, wenn ich mal nicht da war. Nur für eine halbe Stunde, wir reden hier nicht von Tagen. Bis ich eine Hilfskraft in flagranti erwischte. Zur Rede gestellt, klärte sie mich über die Buchwegräumregeln auf.
Seitdem bin ich gewitzter. Und tue das, wofür ich andere verurteile, also zuhause. Ich verstecke meinen Bücherstapel, wenn ich zum Essen gehe. Manchmal werden sie trotzdem gefunden. Aber ich werde gewiefter. Und meine Verstecke besser.
(ich räume sie übrigens abends zurück.)

3 Kommentare:

Stefan hat gesagt…

Cool, das System ansich ist doch eingentlich nicht schlecht. Unter dem Asoekt das bei sukünftigen Bestellungen mehr Bücher für Studenten da sind ist das doch geil. Für die Betroffenen , also auch du:) natürlich ärgerlich aber immerhin besser als nur 1 Exemplar für hunderte Studenten zu haben.
Denne wie ein Eichhörnchen, handel wie ein Einchhörnchen, SEI das Eichhörnchen ^^

Anonym hat gesagt…

kann man keinen zettel hinterlassen, dass man nur gerade ne pause macht? räumst du deinen tisch komplett leer?

in den bibs, in denen ich gearbeitet habe gabs unterschiedliche systeme:
1. es gab zentrale tische, auf die die zurückzusortierenden bücher gelegt wurden
2. es gab für magistranden/diplomanden die möglichkeit zettel auszufüllen, damit 5 bücher für eine bestimmte zeit am arbeitsplatz verbleiben durften

die hamsterverstecke haben mich als hiwi nämlich immer furchtbar genervt - allerdings konnte ich es als student auch immer verstehen, wenn man so gehandelt hat. zumindest fur kurze zeit ;)

Las Hydrangeas hat gesagt…

Zettelwirtschaft ist hier eher auf Unverständnis gestoßen *g* Ich habe die immer auf meinem Tisch gelassen, das wird gnadenlos abgesammelt und auf Sammelregale gelegt/einsortiert.
Ich habe die Bücher jetzt ausgeliehen und bringe sie immer mit. Das ist zwar keine optimale Lösung, aber "legal".
In Deutschland finde ich "Hamstern" auch als normaler Student unfair. Deswegen habe ich sie abends immer einsortiert bzw. auf den Sammeltisch gelegt.