Montag, 3. November 2008

Seminare halten ist besserwissern mit Zertifikat.

Neue Fotos gibt es leider nicht, da ich mit meiner Erkältung versuche, möglichst wenig vor die Tür zu gehen, es regnet nämlich und ist echt kalt.
Dafür habe ich heute meine erste "richtige" Stunde unterrichtet, über einige Methoden der Literaturwissenschaft. Die an US-Unis, zumindest an dieser hier, nicht wirklich unterrichtet werden. Das finde ich sehr schade und habe das deswegen nachgeholt, natürlich in einer stark reduzierten Version, denn bei uns haben wir dafür ein Semester lang Zeit. Und ich hatte nur 90 Minuten.
Der Grad der Beteiligung ist anders - höher. Zwar habe ich manchmal das Gefühl, dass es es auch dadurch motiviert sein könnte, etwas sagen und Interesse demonstrieren zu müssen, aber grundsätzlich empfinde ich es als positiv und denke, dass die Studenten hier mehr daran gewöhnt sind, dass ihre Meinung etwas wert ist. Demokratieideal und so. Als Lehrende empfinde ich es angenehm: selbst, wenn dann halt manchmal etwas oberflächliche Antworten kommen, kann man doch mehr Nutzen daraus ziehen, als aus überlegenem Schweigen. Und wenn man sich selbst dazu anhält, einen Wortbeitrag zu leisten, beschäftigt man sich zwangsläufig mit dem Text oder der Idee (oder Methode ;)). Und das ist ja schon einmal mehr, als sich die Möglichkeit zu geben, sich gar nicht mit dem Text auseinanderzusetzen (die Entscheidung fällt dann ja meistens zu Ungunsten des Textes aus *g*).
Entgegen aller Befürchtungen (Hustenanfall! Taschentuch vergessen! Stimme versagt!) ist alles gut gegangen und ich bin sehr zufrieden mit mir als auch mit den Studenten, die sehr gut mitgearbeitet haben. Auf die nächste Stunde freue ich mich daher, auch wenn ich da morgen (hoffentlich bei besserer Gesundheit) noch ein wenig Arbeit reinstecken muss. Arbeitsblätter machen und so.

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